Krisen gehören zum Unternehmertum – Wie Lernen damit umzugehen?

Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer kann Fehler machen. Unternehmerische Fehler münden aber erst dann in einer Krise, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und entsprechend nicht korrigiert werden. Der Shutdown durch die Regierungen und den unterschiedlichen regionalen Reaktionen verursacht durch die Corona Pandemie konnten so nicht erkannt werden. Das frühzeitige unternehmerische Steuern mit der richtigen Gesellschaftsform für ausreichende Rücklagen und Eigenkapital schon.

Diese Pandemie betrifft jeden Einzelnen von uns. Wir müssen uns nicht nur auf die bekannten Krisenszenarien vorbereiten, sondern auch auf Krisen die nicht mittelbar beeinflussbar sind. Unternehmen mit Weitblick werden sich bis zu einem hohen Grad zukünftig, mit den erwarteten und notwendigen Rahmenbedingen vom Bund, Land oder Gemeinden auf diese neuartigen Krisen, besser vorbereiten.

Auch wird externes Krisenmanagement häufig erst dann von vielen Unternehmen in Anspruch genommen, wenn sich die Krise schon manifestiert hat. Eine Krise baut sich also nicht selten unmerklich auf. Wenn allerdings nicht zügig gegengesteuert wird, bedeutet dies nicht selten das Ende eines Unternehmens.

Grundsätzlich gilt also, je früher ein Unternehmen eine Beratung wahrnimmt, je früher eine strategische Neuausrichtung erfolgt, desto eher ist eine Restrukturierung vielleicht sogar mit Fördermitteln möglich oder schlimmstenfalls kann eine Eigenverwaltung oder geordnete Abwicklung vorbereitet werden. Beratung und Unterstützung sollte daher nicht erst in einer Notsituation in Anspruch genommen werden. Wenn Alarmsignale wie Auftragsrückgang, Zahlungsprobleme und dann noch möglicherweise dauerhaft ausgeschöpfte Kontokredite vorliegen, ist es oftmals zu spät. Unternehmen die während einer Krise keinen Monat überstehen sind ebenfalls unzureichend vorbereitet auf ähnliche und zukünftige Szenarien.

Krisenmanagement

Krisenstadien und Krisenursachen

Die Unternehmenskrise kann auch als Notsituation bezeichnet werden, in welcher die Existenz und Lebensfähigkeit des Unternehmens bedroht ist. Von vielen öffentlichen Institutionen werden nur drei Krisenstadien unterschieden:

– die Strategiekrise,
– die Erfolgskrise und
– schließlich die für Unternehmen lebensbedrohende Liquiditätskrise.

Im modernen Sanierungsmanagement unterscheiden wir noch drei weitere Krisenstadien:

– die Stackholderkrise
– die Produkt und Absatzkrise
– die Insolvenzreife.

Die Stackholderkrise wird hier genauer betrachtet, denn sie ist häufig der Ausgangspunkt einer Unternehmenskrise und könnte in den meisten Fällen sicher durch frühzeitiges Erkennen verhindert werden. Durch den geschulten Blick von außen, frühzeitiges Eingreifen und Handeln kann das Unternehmen nicht selten wieder in die richtigen Bahnen gelangen.

Die Stackholderkrise beginnt nicht selten schleichend und wird weder intern durch Unternehmensangehörige noch extern durch Außenstehende bemerkt. Sie findet meist ihren Ursprung in der Gründungsphase eines Unternehmens oder später in der überdurchschnittlichen Wachstumsphase in traditionell gewachsenen Familienunternehmen, bei der Unternehmensnachfolge oder Unternehmensübergabe. Oft haben sich Abläufe eingeschlichen und werden nicht mehr hinterfragt.

Wer gehört zu den Stackholdern? Natürlich in erster Linie die Gesellschafter und das Management. Mögliche Ursachen für eine Stackholderkrise sind häufig grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten unter den Stakeholdern. Diese Unstimmigkeiten verursachen dann nicht selten Effizienzverluste, so dass wichtige Entscheidungen verzögert oder gar nicht getroffen werden. Das Führungsverhalten wird vernachlässigt und möglicherweise geht das Leitbild und Ziel des Unternehmens aus den Augen verloren. Den Beteiligten ist zu diesem Zeitpunkt aber oft noch nicht bewusst, dass eine Unternehmenskrise vorliegt

Weitere Stackholder sind Kreditgeber und Finanzgeber. Aber es zählen auch Kunden dazu, von denen ein Unternehmen maßgeblich abhängig ist. Genauso können unmotivierte Mitarbeiter, einzelne Mitarbeiter von Kreditinstituten, sowie Behörden und deren Interessensvertreter bei der ursächlichen Entwicklung und Entstehung einer Krise eine große Rolle spielen.

Endogene und Exogene Krisenursachen

Endogene Krisenursachen sind jene Einflußfaktoren auf die das Unternehmen direkten Einfluss nehmen kann, wie Missmanagement, Führungsschwäche, Kostennachteile, ineffiziente Strukturen und Prozesse, der fehlende hohe Grad der Digitalisierung und Transformation, nicht wettbewerbsfähige Produkte und Technologien, verspätete Reaktionen auf eine sich verändernde Umwelt.

Exogene Krisenursachen sind jene Einflussfaktoren auf die Unternehmen keinen oder lediglich einen geringen Einfluss haben. Hierzu zählen die gesamtwirtschaftliche Lage, das Markt- und Wettbewerbsumfeld, regulatorische Änderungen, Wirtschaftssanktionen oder Naturkatastrophen.

Die Exogenen Krisenursachen lösen einen allgemeinen strategischen Anpassungsdruck für das Unternehmen aus. Reagiert die Unternehmensleitung nicht ausreichend und nicht rechtzeitig, führen diese Faktoren in die Unternehmenskrise.

Krisenmanagement und Krisenkommunikation

Eine gute Krisenkommunikation erzeugt Sicherheit und ist Informativ. Die Krisenkommunikation bildet einen wichtigen Teil des Krisenmanagements, der leider oft zu wenig Beachtung findet. Eine gezielt eingesetzte Kommunikation kann helfen, sich anbahnende Krisen zu verhindern oder bereits bestehende Krisen erfolgreich zu meistern. Wenn Sie erfahren möchten, wie und welche Krisen wir für unsere Kunden bewältigen konnte, kontaktieren Sie uns!